Zum Internationalen Tag gegen Homo-, Bi, Inter- und Transfeindlichkeit, kurz IDAHOBIT, zeigt Sozialministerin Heike Hofmann Flagge: „Queerfeindliche Gewalt nimmt weltweit und leider auch in Hessen zu. Dieser Entwicklung treten wir als Hessische Landesregierung entschlossen entgegen. Den Opfern und allen, die mit uns gegen Queerfeindlichkeit eintreten, sage ich als Sozialministerin meine entschiedene Unterstützung zu“, sagte Hofmann in Wiesbaden.
Sie dankte der queeren hessischen Community für ihr außerordentliches zivilgesellschaftliches Engagement und ihren Beitrag zu einer offenen Gesellschaft. „Sie schaffen Sichtbarkeit und das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass queeres Leben heute selbstverständlicher Teil unserer vielfältigen Gesellschaft ist.“ Dass Personen, die sich für demokratische Rechte und Selbstbestimmung einsetzten, zunehmend Anfeindungen und Gewalt ausgesetzt seien, sei für sie nicht tragbar: „Als Demokratinnen und Demokraten ist es unsere Pflicht, uns diesen Tendenzen entgegenzustellen. Auch wir als Politikerinnen und Politiker müssen klare Signale der Anerkennung und Solidarität senden. Deshalb hissen wir heute anlässlich des IDAHOBIT und auch am kommenden Wochenende zum Wiesbadener CSD vor dem Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales die Regenbogenfahne“, sagte die Sozialministerin.
Mit Blick auf das Regierungsprogramm und den im vergangenen Jahr fortgeschriebenen Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt (APAV 2.0) betonte Hofmann, dass es der Landesregierung ein wichtiges Anliegen sei, konkrete und wirksame Maßnahmen gegen Queerfeindlichkeit zu verwirklichen. „Wir werden den APAV 2.0 konsequent umsetzen und Projekte, die sich queerfeindlicher Gewalt entgegenstellen, finanziell unterstützen, ebenso die Beratungsstellen für Opfer queerfeindlicher Gewalt“, so die Ministerin. Darüber hinaus werde die Erkennung homo- und transfeindlicher Gewalt durch Qualifizierung und Sensibilisierung von polizeilichen Einsatzkräften weiter verbessert.
Zum Hintergrund:
Der IDAHOBIT (International Day Against Homophobia, Biphobia, Interphobia and Transphobia) wird international seit 2005 jährlich am 17. Mai als Aktionstag begangen, um weltweit auf Diskriminierung, Gewalt und Verfolgung queerer Personen aufmerksam zu machen. Das Datum wurde gewählt, da die Weltgesundheitsorganisation WHO am 17. Mai 1990 den Beschluss fasste, Homosexualität aus ihrem internationalen Diagnoseschlüssel für Krankheiten (ICD) zu streichen. Transgeschlechtlichkeit wurde erst 2018 aus dem Diagnoseschlüssel gestrichen und in Deutschland 2022 in Kraft gesetzt. Der IDAHOBIT erinnert damit auch an die Folgen struktureller Diskriminierung sowie deren Überwindung durch zivilgesellschaftliches Engagement.
Der Hessische Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt (APAV 2.0) wurde im Juli 2023 durch das Hessische Kabinett beschlossen und befindet sich in seiner zweiten Umsetzungsphase. Neben 65 Vorhaben der Landesregierung, die im APAV 2.0 enthalten sind, werden die Ziele des Aktionsplans durch die Förderung von regionalen LSBT*IQ-Netzwerken und Community-basierten Fachstellen verwirklicht, wobei der ländliche Raum durchgängig besondere Beachtung findet. In 2024 stehen für die Förderung rund 1,2 Mio. Euro zur Verfügung.