Für Hessens Tourismusbranche ist eine Starthilfe in Vorbereitung. Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir kündigte am Dienstag für das zweite Quartal eine Werbekampagne des Landes an: „Wir alle hoffen, dass die Entwicklung der Infektionszahlen Schritt für Schritt Lockerungen erlaubt“, sagte der Minister. „Und wir alle wissen, dass sich viel Reiselust aufgestaut hat. Deshalb leisten wir unseren Beitrag, dass Hessens Tourismusbranche ihren Anteil an dem zu erwartenden Nachfrageboom nach der gerade für die Tourismusbranche katastrophalen Corona-Pandemie haben wird.“
Deutliche Auswirkungen auf Tourismusbetriebe
Nach den am Dienstag veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamts haben die hessischen Tourismusbetriebe im vergangenen Jahr 55 Prozent weniger Gäste und 47 Prozent weniger Übernachtungen gezählt. Dabei haben Städte deutlich stärker gelitten als der ländliche Raum.
Al-Wazir wies darauf hin, dass für die von Beschränkungen betroffenen Unternehmen umfangreiche Unterstützungsprogramme mobilisiert worden sind. „Allein für den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 sind in Hessen mehr als 950 Mio. Euro ausgezahlt worden. Gastronomie und Tourismus gehörten zu den Schwerpunkten. Aus den späteren Programmen der Überbrückungshilfe sowie der November- und Dezemberhilfe sind bislang rund 700 Mio. Euro in Hessen angekommen, davon allein ein Fünftel für die Tourismusbranche.“
Chancen optimal nutzen
Hessen flankiert die Bundeshilfen mit eigenen Programmen, beispielsweise einer Investitionshilfe speziell für Gaststätten. Speziell für die Tourismusbranche wurden Kampagnen wie „Herbst in Hessen“ und „Winterzauber in Hessen“ gestartet.
„Es geht darum, Strukturen zu erhalten, damit wir möglichst bald wieder anknüpfen können an den Aufwärtstrend der vergangenen Jahre. 2020 war ein dramatisch schlechtes Jahr, und 2021 hat genauso schlecht begonnen. Aber die Zeit nach der Corona-Pandemie kommt, und bis dahin wollen wir möglichst vielen Betrieben helfen und uns jetzt schon auf die Zeit nach Corona vorbereiten“, erläuterte der Minister. „Vom Tourismus hängen landesweit – in Vollzeitstellen umgerechnet – rund 230.000 Arbeitsplätze und eine beträchtliche Wertschöpfung gerade in ländlichen Regionen ab. Corona war ein herber Rückschlag, aber die Pandemie hat nichts an Hessens Attraktivität als Reiseland geändert. Unsere Stärken wie landschaftliche und kulturelle Vielfalt, gute Erreichbarkeit und günstige Lage bestehen weiter. Deshalb haben wir gute Aussichten, wenn das Reisen wieder in Schwung kommt.“
Diese Chancen optimal zu nutzen, erfordere aber auch Anstrengungen, sagte der Minister: „Die Welt nach Corona ist eine andere als vorher. Die Digitalisierung hat einen enormen Schub bekommen, und die Tourismuswirtschaft muss mitgehen. Dabei unterstützen wir sie.“ So entwickelt die Hessen Agentur gerade einen Data Hub für Hessen – eine Datenschnittstelle, die Hessens touristische Inhalte mit Reise-Communities, Online-Reisebüros, Web-Präsenzen von Veranstaltern, Suchmaschinen und Social-Media-Kanälen verknüpft.